Umweltfreundlicher Strom für Containerschiffe im Hamburger Hafen

Shailaja A. Lakshmi23 August 2018
Becker Marine Systems, Hapag-Lloyd und die HHLA testen den Becker LNG PowerPac als alternative Stromversorgung im Hamburger Hafen. Das kompakte System befindet sich hier am Container Terminal Burchardkai (CTB). Foto: Hamburger Hafen
Becker Marine Systems, Hapag-Lloyd und die HHLA testen den Becker LNG PowerPac als alternative Stromversorgung im Hamburger Hafen. Das kompakte System befindet sich hier am Container Terminal Burchardkai (CTB). Foto: Hamburger Hafen

Der Hamburger Hafen macht einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Luftqualität in seinem Hafen. Eine innovative Technologie, die hier in der Stadt entwickelt wurde, soll es großen und sehr großen Containerschiffen ermöglichen, ihre Hilfsdieselversorgung während der Liegezeit abzuschalten und stattdessen die Energie, die sie für den Einsatz an Bord benötigen, von einem neuen mobilen Generator zu beziehen.

Becker Marine Systems, die Hapag-Lloyd AG und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) testen die neue Technologie seit Beginn des Jahres im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojekts.

Der Technologieanbieter Becker Marine Systems entwickelte den mobilen Stromerzeuger und kooperierte in der Testphase mit Hapag-Lloyd und HHLA. Das Becker LNG PowerPac liefert umweltfreundlichen Strom für Containerschiffe am HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB).

In den vergangenen Wochen wurde ein Prototyp mehrfach erfolgreich mit einigen der riesigen 20.000-TEU-Containerschiffe von Hapag-Lloyd getestet. Zusammen mit Hapag-Lloyd nutzt die HHLA das Projekt zur Intensivierung der Luftreinhaltung in Hamburg.

Das Becker LNG PowerPac wurde von Becker Marine Systems und seinem Tochterunternehmen Hybrid Port Energy (HPE) entwickelt und ist ein kompaktes System in der Größe von zwei 40-Fuß-Containern. Die Einheit besteht aus einem gasbetriebenen Generator und einem LNG-Tank, der die Energie für den Generator bereitstellt.

Sobald ein Containerschiff anlegt, hebt ein Containerbrücken-Kran den mobilen 1,5-Megawatt-Stromgenerator vom Kai in die Position am Heck des Schiffes. Dort angekommen, ist es an das Bordnetz angeschlossen und kann den Strom für den Bordbetrieb liefern, während das Schiff angedockt ist.

Dank dieser Innovation können schädliche Emissionen wie Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxide, die normalerweise entstehen, wenn das Schiff mit Hilfsdiesel betrieben wird, entweder erheblich reduziert oder ganz vermieden werden.

Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine Systems, sagt: "Wir können mit Sicherheit sagen, dass die Pilotphase ein voller Erfolg war, und wir danken unseren Partnern für die großartige Zusammenarbeit. Der Becker LNG PowerPac stellt eine einfache Lösung zur Reduzierung von Schadstoffemissionen im Hafen dar und hat das Potenzial, international umgesetzt zu werden. Wir sind im Gespräch mit verschiedenen europäischen und chinesischen Häfen und wir sind zuversichtlich, dass der Becker LNG PowerPac erfolgreich am Markt sein wird. "

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat im Rahmen der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung einen siebenstelligen Betrag zur Finanzierung der Entwicklung der neuen Technologie bereitgestellt.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, bemerkt dazu: "Die Luftreinhaltung ist besonders in Häfen in Ballungsräumen sehr wichtig. Deshalb unterstützen wir nachhaltige und alternative Kraftwerke und Innovationen wie die LNG-Kraftpakete, die dazu beitragen, die Schifffahrt zu modernisieren und Emissionen zu reduzieren. "

Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch kommentiert: "Der Einsatz von PowerPacs als alternative Stromversorgung für Containerschiffe bei Liegezeiten im Hafen leistet einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffemissionen in Hamburg."

"Als globales Unternehmen mit Sitz in Hamburg haben wir die Tests gerne unterstützt. Die Kraft der Küste ist ein wichtiger Bestandteil unserer umfassenden Bemühungen, unser Geschäft noch nachhaltiger zu machen ", sagt Anthony J. Firmin, Mitglied des Vorstands für den Bereich Schifffahrt bei Hapag-Lloyd.

Seit ihrem Start Anfang 2016 ist die HHLA als kompetenter Partner und Dienstleister für das Projekt tätig. Der größte Terminalbetreiber Hamburgs definierte bei CTB die technischen und prozessualen Anforderungen für das Handling auf der Schiffsseite und den Umgang mit dem PowerPac.

HHLA-Vorstandsmitglied Jens Hansen: "Wir freuen uns, unsere Erfahrung und Expertise in dieses wichtige Pilotprojekt für den Hamburger Hafen einbringen zu können. Soweit wir sehen können, waren die Tests bisher sehr erfolgreich. Das PowerPac-Handling könnte gut in unsere Terminalprozesse integriert werden. "

Kategorien: Containerschiffe, Energie, Erneuerbare Energie, Häfen, Marineausrüstung, Technologie, Technologie (Energie)