Die Hafenbehörde von Valencia (PAV) stellte im Uhrengebäude des Hafens von Valencia ihren strategischen Plan vor, in dem eine Vision und eine Reihe von Projekten mit einem klaren Zieljahr 2035 skizziert werden.
Es handelt sich um einen Zehnjahresplan, der Valenciaport als Generator für Wohlstand und hochwertige Arbeitsplätze stärken und gleichzeitig Investitionen und den Wandel im Hafen- und Logistik-Ökosystem vorantreiben soll. Ziel ist es, der Wirtschaft den bestmöglichen Service zu bieten.
Bis 2035 will Valenciaport bis zu 45 % des spanischen Containerverkehrs im Im- und Export abwickeln. Der Schienenverkehr spielt dabei eine entscheidende Rolle: Fast jeder fünfte Container (17 %), der die Häfen von Valencia und Sagunto erreicht oder verlässt, soll per Bahn abgefertigt werden.
Der Straßentransport wird jedoch auch weiterhin eine grundlegende Rolle spielen. Valenciaport wird weiterhin fest auf den Straßentransport als wesentliches Glied in der Logistikkette setzen.
Schätzungen zufolge werden die von der PAV betriebenen Terminals in den nächsten zehn Jahren rund 80.000 Arbeitsplätze schaffen (gegenüber derzeit 50.000) und durch verschiedene Digitalisierungsprojekte 46,5 Millionen US-Dollar (40 Millionen Euro) mobilisieren, um den Hafen an die Spitze der globalen Logistik zu bringen. All dies steht im Einklang mit dem strategischen Rahmen des spanischen Hafensystems und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen.
Der Plan legt eine Reihe von Managementindikatoren fest, um durch Finanzdisziplin und Ausgabenkontrolle die wirtschaftliche Nachhaltigkeit sicherzustellen und so ein Wachstum zu ermöglichen, das der Nachfrage und den Bedürfnissen des spanischen Exportsektors entspricht.
Ziele und Projekte des strategischen Plans
Eines der Hauptziele des Plans ist die Optimierung der Hafen- und Logistikinfrastruktur, um den wachsenden Anforderungen des Welthandels gerecht zu werden. Zu diesem Zweck werden Vorzeigeprojekte wie das neue Nordterminal, eine verbesserte Bahnanbindung der Häfen Valencia und Sagunto sowie die umfassende Entwicklung strategischer Logistikzonen wie ZAL und Fuente de San Luis gefördert.
Dekarbonisierung, Resilienz und der Kampf gegen den Klimawandel sind zentrale Säulen des Plans. Valenciaport bekennt sich zu seinem Netto-Null-Emissionsplan durch den Einsatz erneuerbarer Energien, Landstromversorgung (OPS), alternativer Kraftstoffe und CO2-Kompensationsinstrumente. Darüber hinaus werden die Entwicklung grüner Korridore, die Klimaanpassung der Hafenumgebung und Projekte im Zusammenhang mit dem Wasserstofftal in Sagunto gefördert.
Der Plan erkennt auch die entscheidende Rolle von Humankapital und Innovation für die Zukunft von Valenciaport an. Er fördert ein offenes Innovationsökosystem, die Entwicklung eines digitalen Zwillings des Hafens, die vollständige Digitalisierung der Betriebsabläufe und die technologische Transformation der Managementsysteme. Parallel dazu soll die Hafen-Stadt-Integration in Valencia, Sagunto und Gandia verbessert, bürgernahe Räume geschaffen und inklusive Beschäftigung, Gleichstellung und duale Ausbildungsprogramme gefördert werden.
Um diese Ziele zu erreichen, werden in dem Dokument – das zunächst den PAV-Mitarbeitern und später den Sozialvertretern und der Hafengemeinschaft, die aktiv zu seiner Erstellung beigetragen haben, vorgelegt wurde – 20 strategische Projekte und über 150 konkrete Initiativen dargelegt.
Diese Projekte basieren auf fünf strategischen Säulen. Die erste umfasst Maßnahmen zur Stärkung des Systems (Infrastrukturoptimierung, Synergien mit Schlüsselkunden, nachhaltige Passagierangebote und gezielte Maßnahmen in Sagunto und Gandia).
Der zweite Teil konzentriert sich auf Umweltmaßnahmen, darunter den Netto-Null-Emissionsplan sowie Risikomanagement, Resilienz und Klimaanpassung. Der dritte Teil befasst sich mit der Innovations- und digitalen Führungsrolle von Valenciaport; der vierte Teil mit der Rolle des Hafens bei der Schaffung von Qualität und der Förderung der Beziehungen zwischen Stadt und Hafen; und der fünfte Teil mit dem Ziel des Hafens, ein Vorbild für gute Regierungsführung und wirtschaftliche Autarkie zu sein.
Ein partizipativer und integrativer Plan
Der Plan wurde vom niederländischen Beratungsunternehmen MBTS und der Valenciaport Foundation geleitet und ausgearbeitet. Er wurde in Zusammenarbeit mit der Hafengemeinschaft und den wichtigsten sozioökonomischen Akteuren der Logistik und der Hafenaktivitäten von Valencia, Sagunto und Gandia – in der gesamten Valencianischen Gemeinschaft und ihrem weiteren Hinterland – entwickelt.
Mehr als 200 Interessenvertreter (darunter Unternehmen, Institutionen, Logistikbetreiber, öffentliche Verwaltungen und Verbände) beteiligten sich aktiv am Designprozess und steuerten strategische und operative Erkenntnisse bei.
Die Entwicklung des Plans umfasste eine gründliche Analyse des internationalen Kontexts, der Trends im Seehandel und der großen Herausforderungen für das globale Hafensystem, wie Digitalisierung, Energiewende und Engpässe in der Logistikkette. Diese Diagnose wurde mit wirtschaftlichen, ökologischen, technologischen und sozialen Daten auf nationaler und europäischer Ebene abgeglichen. Benchmark-Modelle führender Häfen wurden ebenfalls untersucht, um Best Practices zu identifizieren, die auf den valencianischen Kontext anwendbar sind.
Während des Entwurfsprozesses fanden über 60 technische Sitzungen, Branchenworkshops und ausführliche Interviews statt – sowohl intern als auch extern. Dazu gehörten Sitzungen mit technischen und leitenden PAV-Mitarbeitern sowie Arbeitsgruppen mit Vertretern des Straßen- und Schienenverkehrs, öffentlicher Einrichtungen, Gewerkschaften, Universitäten und Unternehmen. Darüber hinaus fanden spezielle Treffen mit lokalen Behörden und Sozialvertretern aus Valencia, Sagunto und Gandia statt, um eine starke Verbindung zwischen Stadt und Hafen zu gewährleisten.