Das vorgeschlagene NATO Logistics Command wird seinen Sitz in Ulm haben

Von Andrea Shalal20 März 2018
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, links, und Verteidigungsminister James N. Mattis sprechen nach einem bilateralen Treffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel am 14. Februar 2018. (Foto: NATO)
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, links, und Verteidigungsminister James N. Mattis sprechen nach einem bilateralen Treffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel am 14. Februar 2018. (Foto: NATO)

Ein Vorschlag für ein neues NATO-Logistikkommando, das auf die Abschreckung Russlands abzielt, werde in der süddeutschen Stadt Ulm stattfinden, teilte das deutsche Verteidigungsministerium am Dienstag den Abgeordneten mit.
Ein breiter Plan für das neue Joint Support and Enabling Command (JSEC) würde bis Mitte April abgeschlossen sein. Ein formeller Beschluss der NATO werde bei einem Treffen der Verteidigungsminister der Allianz vom 7. bis 8. Juni erwartet.
"Als Rahmennation für die JSEC können wir einen wesentlichen Beitrag zur Lastenteilung im Bündnis leisten", sagte Staatssekretär im Verteidigungsministerium Peter Tauber dem Gesetzgeber in einem Brief.
Als Teil ihrer Reaktion auf die Annexion der Krim-Region in der Ukraine im Jahr 2014 erwägt die NATO das neue Logistikkommando, um Truppen in einem möglichen Konflikt in ganz Europa schneller zu bewegen. Ein zweiter Befehl, ein Planungs- und Strategiekommando für den Nordatlantik, würde ebenfalls eingerichtet werden, um die Schifffahrtswege vor feindlichen U-Booten sicher zu halten.
Tauber sagte, die Ansiedlung des Kommandos in Ulm würde Synergien schaffen, da die Stadt in Süddeutschland bereits das multinationale gemeinsame Hauptquartier beherbergt, das die Führung und Kontrolle globaler Krisenbewältigungsoperationen für die Vereinten Nationen, die NATO oder die Europäische Union plant und ausübt.
Deutschland hatte auch Standorte in der Nähe von Bonn und Köln in Betracht gezogen.
Diplomaten sagten Reuters letzten Monat, dass die zwei neuen Kommandos insgesamt bis zu 1.500 Personen hätten.
Deutschlands Angebot, das Kommando zu übernehmen, kommt unter dem zunehmenden Druck der USA und osteuropäischer Verbündeter auf Berlin, seine Militärausgaben zu erhöhen, die immer noch hinter dem NATO-Ziel von 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zurückbleiben.
Die Strategie wird zur Abschreckung der NATO gegenüber Russland beitragen, wozu rotierende Kräfte im Baltikum, in Polen und in der Schwarzmeerregion gehören.
(Bericht von Sabine Siebold und Andrea Shalal; Schreiben von Andrea Shalal; Schnitt von Peter Graff)
Kategorien: Logistik, Maritime Sicherheit, Regierungsaktualisierung